Mehr Bilder von der FW-SAN-Fortbildung gibt es hier!

Referent Dr. Ralph Brath, leitender Notarzt

Theres(DE) Um ihren Wissenstand zu vertiefen, trafen sich die Feuerwehrsanitäter der Verwaltungsgemeinschaft Theres am Samstag, den 4.10.2008, zu ihrer ersten halbjährlichen Fortbildung in der Gaststätte „Hubertus“ in Untertheres.

Als Gast-Referenten konnten Ausbilder Mark Plate und seine Sanitäter den leitenden Notarzt Dr. Ralph Brath aus Bad Kissingen begrüßen, der einen Vortrag über die „Strukturierte Versorgung von Unfallopfern“ präsentierte. Dieser freute sich hier im Landkreis sein zu dürfen, da seine Notarztkarriere 1983 in Hofheim und Haßfurt begann.

In seinem Vortrag ging Dr. Brath detailliert auf die häufigste Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr ein: die Rettung von Verletzten aus Unfallfahrzeugen. Hier ist ein koordiniertes Zusammenarbeiten der beiden Organisationen wichtig und gegenseitiges Verständnis gefordert, was bereits bei der Anfahrt mit dem Einrichten einer Pufferzone und dem Sicherheitsabstand zum Unfallfahrzeug anfängt. Desweiteren ist der Rettungsdienst auf die Erkundung, Sicherung und auf das Schaffen eines Zuganges durch die Feuerwehr angewiesen, bevor die Erstversorgung und Stabilisierung des Patienten beginnen kann.

Bei der Rettung aus dem Fahrzeug sind zwei grundlegend verschiedene Vorgehensweisen möglich. Sind die Vitalwerte des Opfers stabil, wird eine „patientenschonende Rettung“ bevorzugt, d.h. der Patient wird stabilisiert und ein möglichst großer Zugang zum Fahrzeug, z.B. durch Entfernen der Türen und des Daches eines PKW, geschaffen. Durch diesen wird der Patient dann vorsichtig und achsengerecht auf eine Trage gehoben oder gezogen und zum Rettungswagen gebracht. Ist das Leben des Opfers aber akut bedroht, so ist eine „Crash-Rettung“ notwendig. Hier gilt es, den Patienten so schnell wie möglich und ohne zu große Rücksicht auf sekundäre Verletzungen aus dem Fahrzeug zu schaffen, um beispielsweise eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen zu können.

Da der Rettungsdienst bei solchen Unfällen stets auf die personelle Unterstützung durch die Feuerwehren angewiesen ist, begrüßte Dr. Brath die Idee der Feuerwehrsanitäter, da es günstig ist, wenn die unterstützenden Feuerwehrleute auch etwas von medizinischer Versorgung verstehen.

Im Anschluss an den Vortrag konnten die Fortbildungsteilnehmer eine praktische Vorführung der patientenschonenden und der Crash-Rettung auf dem Gelände der Firma Schuck in Wonfurt begutachten. Unterstützt von den Wehren Ottendorf, Horhausen und Untertheres, die sich um den feuerwehrtechnischen Part kümmerten, demonstrierte Mark Plate die Rettung aus eines Verletzten aus einem PKW, während Notarzt Dr. Brath den Ablauf kommentierte.

Kreisbrandinspektor Georg Pfrang von der Dienstaufsicht lobte die Bereitschaft der zahlreichen Anwesenden, sich für die Feuerwehr weiterzubilden. Es handle sich schließlich um „freiwillige“ Feuerwehren, dazu gehört es sowohl „frei“ zu sein, so etwas gestalten zu können und unter Opferung der eigenen Freizeit die Feuerwehren am Leben zu erhalten, als auch „willig“ zu sein, solche Übungen und Fortbildungen mitzunehmen, was es in Zukunft immer schwieriger machen wird, jemanden für den Feuerwehrdienst zu begeistern.