Feuerwehren kommen heutzutage bei den verschiedensten Notfällen zum Einsatz: Brände, Verkehrsunfälle oder Sturmschäden sind nur ein kleiner Auszug aus dem Spektrum, das Feuerwehrleute im 21. Jahrhundert abdecken müssen. Oft setzen sich die Einsatzkräfte dabei enormen Risiken aus, um anderen zu helfen. Aus diesem Anlass lud die FFW Untertheres alle Feuerwehrfrauen und -männer der Verwaltungsgemeinschaft Theres am Samstag, den 04. April 2009, zu einer Feuerwehr-Fortbildung mit dem Thema „Die Gefahren der Einsatzstelle“ ein.

Als Referenten konnte Organisator und Vorstand des unterthereser Feuerwehrvereins Mark Plate einen echten Profi begrüßen: Wolfgang Werft, seinerseits Hauptbrandmeister bei der Berufsfeuerwehr Fürth. In seinem zweistündigen Vortrag gab der erfahrene Berufsfeuerwehrmann zunächst einen kurzen Überblick über mögliche Gefahren am Einsatzort und ging dann näher auf die Themen „Atemgifte“ und „Ausbreitung“ ein.

Bei der Mehrheit der Todesfälle bei Gebäudebränden in Deutschland war die Hauptursache nicht etwa das Feuer selbst, sondern eine Vergiftung mit dem bei der Verbrennung entstehenden Rauchgas. Dieses enthält viele schädliche und giftige Stoffe, darunter hauptsächlich CO2 (Kohlendioxid), das den lebenswichtigen Sauerstoff verdrängt, und das hochgiftige CO (Kohlenmonoxid), von dem schon wenige Atemzüge tödlich sein können. Die besondere Gefahr bestünde hier darin, so Hauptbrandmeister Werft, dass beide Gase vollkommen farb- und geruchlos seien. Genau darum sei es auch ein Fehler, zu denken, „wenn es einmal nachts bei mir brennt, werde ich schon aufwachen“ – Den einzigen wirklichen Schutz bieten hier Rauchmelder, auf die viele Menschen aber immer noch verzichten. Im Einsatz ist es also wichtig, den richtigen Sicherheitsabstand zum Brandobjekt einzuhalten und wenn nötig nur mit schwerem Atemschutz vorzurücken, denn Selbstschutz geht immer vor.

Auch die mögliche Ausbreitung eines Feuers stellt eine große Gefahr für Betroffene und Einsatzkräfte dar. In erster Linie ist es hier wichtig, dass Betroffene im Fall eines Feuers alle Fenster und Türen schließen, um diesem den Sauerstoff zu entziehen und ein Anwachsen des Brandes zu verhindern. Gerade bei Zimmer- bzw. Gebäudebränden kann es auch zu einem plötzlichen Überspringen der Flammen (Flash-Over) auf z.B. andere Möbelstücke oder zu einer explosionsartigen Durchzündung des Rauchgases beim Öffnen einer Tür oder eines Fensters (Roll-Over) kommen. Deshalb ist beim Betreten eines Brandobjekts selbst mit Schutzkleidung stets ein extrem vorsichtiges Vorgehen notwendig.